Kompass Competition - Helenesee

13.05.2007

Vom Umgang mit dem Kompass
Es ist schon eine sehr praktische Sache, wenn man beim Tauchen sein Ziel auch findet und am Ende wieder zum Ausgangspunkt zurückkehren kann, ohne zur Oberfläche aufsteigen zu müssen, um den richtigen Kurs zu finden. Hierzu stehen uns verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Die Beobachtung der Tauchumgebung und Orientierung anhand von auffälligen Anhaltspunkten wie Uferverlauf, große Steine oder auch Bäume ist ein probates Mittel. Sich aber nur auf diese natürlichen Navigationshilfen zu verlassen, ist oft nicht ausreichend. Will man zum Beispiel in einem unbekannten Gewässer ein Wrack oder eine andere interessante Tauchstelle finden, bleibt mitunter nur das Tauchen nach einem Kompasskurs. Beiden Methoden gemeinsam ist allerdings: sie müssen geübt werden. Um uns am Wasser nicht mit viel Vorgeplänkel aufhalten zu müssen, nutzten wir den Donnerstag davor, um alle Unklarheiten bezüglich Aufbau und Funktionsweise des Kompass und richtigem Umgang damit aus dem Weg zu räumen.
Am Sonntag, den 13.05, traf sich dann eine sehr überschaubare Gruppe am Helenesee mit dem Ziel, auch ihre praktischen Fähigkeiten diesbezüglich zu verbessern. Die Aufgabe bestand darin, einen durch Bojen abgesteckten Dreieckskurs zu tauchen.

Der Kurs von der Einstiegsstelle zur Boje 1 betrug 330°, der von der Boje 1 zur Boje 2 betrug 210°. Die Frage die sich nun stellte war: „Welchen Kurs muss man an der Boje 2 einschlagen, um wieder an der Einstiegsstelle anzukommen? Kann man ihn berechnen?“ Die spontane Antwort lautete „Na klar kann man den berechnen“, muss doch die Summe aller Richtungsänderungen 360° betragen. Nach einigen „Ich hab's“ und „Nein doch nicht“ gingen wir dazu über die Boje 2 von der Einstiegsstelle anzupeilen und den Gegenkurs für den Rückweg festzulegen. Um auch die Sicherheit bei dieser Übung nicht außer Acht zu lassen, wurden Gruppen eingeteilt, welche dann die Führung wechselnd mehr oder minder schnell versuchten, den Dreieckskurs zu absolvieren. Durch eine mitgeführte Taucherboje konnte von Land aus der tatsächlich getauchte Kurs verfolgt werden. Das Erreichen der Markierungsbojen wurde durch deutliches Ziehen an der Bojenleine signalisiert. Die recht gute Wasserqualität ließ kleinere Kursabweichungen zu, da die Bojenleinen entsprechend gut sichtbar waren und somit die Bojen nicht verfehlt wurden.

Die Übungen auswertend möchte ich sagen, dass es eine Sache ist, zu wissen wie etwas funktioniert, aber eine ganz andere Sache, dies auch erfolgreich anzuwenden. Derlei praktische Übungen sollten aus diesem Grund immer wieder durchgeführt werden, um dem Wissen auch das Können folgen zu lassen.


Text: Torsten Stephan, Flossenblätter Nr. 67
Fotos: Christiane Horn