Edersee - Reise in den Mai

29.04. - 01.05.2006

Es ist Sonnabendmorgen, der 29. April 2006. Nach einer regenreichen Nacht und einer warmen Dusche sitze ich am Frühstückstisch, genieße frische Brötchen und heißen Kaffee. Mein Blick gleitet über die silbrig glänzende Oberfläche der Edertalsperre. In Gedanken bereite ich mich schon auf die geplanten Tauchgänge vor. Irgendetwas stört aber meine innere Ruhe. Nein, ich träume wirklich nicht, da draußen tanzen weiße Flocken und lassen eine dünne Schneedecke entstehen. So habe ich mir natürlich den Start ins Tauchwochenende nicht vorgestellt. Dieses heldenerzeugende Wetter sorgt aber bestimmt für leere Tauchplätze. Also nicht lange gezetert - auf geht es zum Tauchplatz. Der Einstieg wird kurz in Augenschein genommen, noch ein letzter Blick auf die Karte mit den eingezeichneten Unterwassersehenswürdigkeiten und los geht es mit dem immer wieder beliebten Spiel, „Wie komme ich am schnellsten in mein Neoprenkostüm?“ Nach kurzer Zeit stehen wir im Wasser, ...

... , prüfen kurz die Ausrüstung des Partners, befestigen die Verbindungsleine und tauchen ab. Vor knapp zwei Wochen tauchten wir noch im Roten Meer bei 30 Meter Sicht und 27 Grad Wassertemperatur, jetzt sind es maximal 2 Meter Sicht und 6 Grad.

Nach dem Mittagessen in der Jugendherberge zieht es selbst die härtesten Taucher unserer Gruppe nicht mehr unter Wasser. Als Ausweichprogramm besuchen wir die Sperrmauer des bis zum Überlaufen gefüllten Stausees. Sie wurde in der Zeit von 1908 bis 1914 erbaut und kostete immerhin 25 Millionen Reichsmark. Auch die Ausmaße des Damms sind mit einer Höhe von 47m und einer Länge von 400m beachtlich. Die Hauptaufgabe des Wasserspeichers besteht in der Regulierung des Wasserstandes der Weser, damit diese auch im Sommer schiffbar bleibt.

Der Rest des Wochenendes ist schnell erzählt. Das Wetter überraschte uns mit keiner plötzlichen Veränderung, was für Tjado immer gut gekühltes Bier bedeutete. Die Sicht im Wasser wurde auch nicht wesentlich besser, wen wundert das? Natürlich wurde auch viel geredet, herzlichst gelacht und auch das eine oder das andere Gläschen getrunken. Das Fazit für dieses Wochenende lautet also wie immer, die Rahmenbedingungen interessieren uns wenig, wir haben immer unseren Spaß!!!



Text: Andreas Leesch, Flossenblätter Nr. 63
Fotos: Christiane Horn